PROSPERKOLLEG – ZIRKULÄRE WERTSCHÖPFUNG

Region Emscher-Lippe, Nordrhein-Westfalen

Format

Anwendungsorientiertes Forschungsprojekt zwischen Hoch-schule, Kommune, Region und Unternehmen

Ziel

Die Transformation hin zur zirkulären Wertschöpfung in der Region erforschen und parallel zur Umsetzung anregen

Zielgruppe

Unternehmer:innen, Fachkräfte, Bildungsanbieter:innen, Forscher:innen

Stakeholder

Hochschule Ruhr West, Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement der Stadt Bottrop, WiN Emscher-Lippe GmbH, Effizienz-Agentur NRW, Prosperkolleg e.V.

Rolle der Wirtschaftsförderung

Vernetzung, Sensibilisierung und Aufklärung; Präsentation des Projektes in Gremien, bei Verbänden und auf diversen Veranstaltungen; Organisation und Koordination vom Unternehmensnetzwerk und weiteren Informationsveranstaltungen (virtuell und digital)

Rolle der Zielgruppe / der Stakeholder

Forschung, Vernetzung, Veran-staltungsorganisation, Best Prac-tice Beispiele

Notwendige Ressourcen

Personelle Ressourcen (eine volle Stelle im Amt für Wirtschaftsför-derung), Zeit, Engagement und Kompetenzen für langfristiges Bearbeiten des Themas

Weitere Information

Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement, Bottrop
https://prosperkolleg.de/
http://circularhotspot.nrw/

Projektbeschreibung

Das Forschungsprojekt »Prosperkolleg - Zirkuläre Wertschöpfung« wird vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gefördert und hat die Aufgabe, die zirkuläre Wertschöpfung in der Em-scher-Lippe Region durch Synergieeffekte zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen voranzutreiben. Das Projekt möchte mit Unternehmen gemeinsam Wege entwickeln, rohstoffbewusster zu produzieren, dabei Kosten zu sparen und gleichzeitig Nachhaltigkeits- und Klimaziele zu unterstützen. Ganz konkret leistet das Projekt einen Beitrag zum SDG 12 »Verantwortungs-volle Konsum- und Produktionsmuster«, SDG 8 »Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum« und SDG 9 »Industrie, Innovation und Infrastruktur«. Die zirkuläre Wertschöpfung wird dabei vorrangig gefördert, sodass in diesem Zusammenhang ihre Produkte, Verfahrensweisen und Geschäftsmodelle ganzheitlich überdacht und gestaltet werden. Ziel ist es, das lineare, abfallproduzierende Wirtschaftsmodell in ein Kreislaufmodell zu übertragen.

(Dienst)Leistungen

Das Prosperkolleg als Projekt setzt sich folgende Schwerpunkte:

  • Kommunikation & Vernetzung – für Zirkuläre Wertschöpfung sensibilisieren und begeistern; Unternehmen aufschließen, Unternehmensnetzwerk, Informationsveranstaltungen;
  • Betriebliche Initiierung – zur Umsetzung anregen, Erstgespräche, Workshops und Fachworkshopsreihen mit und für Unternehmen aus der Region
  • Qualifizieren – Qualifizierungsbedarfe erheben und Qualifizierungsmöglichkeiten (weiter)entwickeln
  • Circular Digital Economy Lab– Best Practice erproben und demonstrieren, technisch-wirtschaftliche Lösungsansätze entwickeln, Fragestellungen und Bedarfe der mittelständischen Wirtschaft erforschen
  • Forschung & Vernetzung – Zirkuläre Wertschöpfung erforschen und Forschende vernetzen, Virtuelles Forschungsnetzwerk „CEresearchNRW“. 

Rolle vom Amt für Wirtschaftsförderung

Das Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement in Bottrop beteiligt sich im Projekt mit einer vollen Stelle, die für das Projekt besetzt wurde. Einen großen Teil der Arbeit besteht in der Kontaktaufnahme zu Unternehmen und Intermediären. Zudem betreibt die Wirtschaftsförderung auch Aufklärungsaktivitäten, da das Thema »Zirkuläre Wertschöpfung« für viele kleinen und mittelständischen Unternehmen noch wenig bekannt ist.

Anfänglich wurden vom Projektteam Unternehmensbesuche unternommen, um für das Thema aufzuschließen und erste Ideen mit den Unternehmen zu entwickeln, wie sie ihre Geschäftsmodelle und Produkte anpassen können. Dieser Vorgang wird seit neustem durch einen standardisierten Circularity Check ersetzt. Darüber hinaus organisiert und koordiniert die Wirtschaftsförderung das Unternehmensnetzwerk »Zirkuläre Wertschöpfung« - ein Veranstaltungsformat ausschließlich für Unternehmen. Das Netzwerk stellt Best Practice Beispiele aus der Region und darüber hinaus vor und ermöglicht eine bilaterale Vernetzung.

Mehrwerte

Durch das Projekt ergeben sich Mehrwerte für alle Beteiligten:

Unternehmen: ökonomische Vorteile durch Schließung von Kreisläufen, Einsparen von Rohstoffen und Unabhängigkeit von Lieferketten; Wissen und Qualifizierung, Erschließung von neuen Zielgruppen und Märkte durch neue zirkuläre Geschäftsmodelle.

Standort: Das Projekt fördert nachhaltiges Wirtschaften und trägt zur Erreichung der gesetzten Nachhaltigkeitsziele am Standort bei. Kompetenzsteigerung im Thema »zirkuläre Wertschöpfung«, die zukünftig zu einer Profilierung beitragen können. Das Thema soll langfristig bearbeitet werden. Zurzeit wird der »Circular Economy Hotspot« vom 12.-14. September 2022 in Bottrop geplant. Der Hotspot ist eines der wichtigsten Gipfeltreffen der Branche und findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Vergangene Austragungsorte waren z. B. Barcelona, Belgien oder die Niederlande.

Forschung: Erkenntnisgewinn und Anwendung in der Praxis durch die Aktionsforschung, Vernetzung und Veranstaltungen.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung stellte am Anfang der Neuheitsgrad des Themas dar. Als unbekanntes Thema sowohl für die Wirtschaftsförderung als auch für die Unternehmen, gab es zunächst Informations- und Kompetenzaneignungsbedarf. Unternehmen mussten für das Thema neu aufgeschlossen und akquiriert werden, was einen hohen Vernetzungsaufwand darstellte. Zudem hat die Covid-19-Pandemie die Unternehmen vor Existenzproblemen gestellt, sodass eine noch intensivere Sensibilisierung über die Mehrwerte von zirkulären Wertschöpfung notwendig wurde. Trotzt der Kontaktbeschränkungen ist es dem Projektteam gelungen, das Thema in der Emscher-Lippe Region und darüber hinaus zu etablieren. Der Wirtschaftsstandort Bottrop profitiert nun von der zirkulären Wertschöpfung und das Thema soll nach Projektende fortgeführt und verstetigt werden. Der Circular Economy Hotspot im September 2022 wird als große Chance gesehen, europäische Gäste in Bottrop zu begrüßen und die Innovationskraft der Stadt zu präsentieren.

Beitrag von:
Julia Böhm, Stadt Bottrop
Maria Rabadjieva, IAT