Bottrop setzt um – (Selbst)Evaluation

»Die Selbstevaluation hilft uns, die eigene Arbeit und deren Ergebnisse zu beurteilen und bei Bedarf Korrekturen oder eine Neuausrichtung vorzunehmen.«

Sabine Wißmann

Vorhaben

Ein kontinuierliches Monitoring ist im Rahmen einer nachhaltigen und resilienten wirtschaftsstrukturellen Entwicklung unabdingbar. Eine große Herausforderung besteht jedoch darin, einen flexiblen und anpassungsfähigen Monitoringprozess zu gestalten, der von den wirtschaftsfördernden Akteuren gemeinsam getragen wird. In Bottrop2018+ wurde bereits in der ersten Förderphase ein umfangreiches Messinstrument entwickelt (Seipel, Gonka, Merten 2018). Diesem mangelte es jedoch an Akzeptanz bzw. Motivation für die praktische Anwendung. In der zweiten Förderphase wurde deshalb angestrebt, gemeinsam mit den lokalen Akteuren ein handhabbares und tragfähiges Instrument zum Monitoring von Nachhaltigkeitsaspekten und Stakeholdern unter Berücksichtigung der standortspezifischen Rahmenbedingungen zu pilotieren. Darüber hinaus sollten eine Rückkopplung zu der sozioökonomischen Entwicklung der Gesamtstadt durch die aktive Einbindung weiterer städtischer Akteure (z.B. die Nachhaltigkeitsbeauftragte) sowie eine Reflexion mit den Akteuren aus der Wirtschaft erfolgen.

Umsetzung

Durch die sozioökonomische Analyse und das Monitoring-Instrument wurden bereits in der ersten Projektphase zentrale Indikatoren zur Nachhaltigkeitsevaluation am Standort identifiziert. Um künftig eine Selbstanalyse zu ermöglichen, wurden diese Indikatoren sowie die konkreten Quellen und Angaben zum statistischen Vorgehen reflektiert und zusammengefasst (Rabadjieva & Siegel 2020). Das umfassende Indikatorenset bietet die Möglichkeit, Nachhaltigkeit am Standort mit den drei Facetten ökonomisch, ökologisch, sozial abzubilden. Derartige Analysen erfordern jedoch statistische Vorkenntnisse. Darüber hinaus stellen die Daten und die damit möglichen Analysen ein Nachhaltigkeits-Monitoring auf der Makroebene der Stadt dar. Mit den vorhandenen Daten ist es nicht möglich, Aussagen über die Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene oder über die eigenen Wirtschaftsförderungsaktivitäten zu treffen. Zudem wird die Makro-Ebene auch von anderen Akteuren in Bottrop, wie der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Stadt und die Innovation City Management Agentur, abgebildet. Vor diesem Hintergrund wird künftig eine Zusammenarbeit zur Messung auf der städtischen Ebene angestrebt.

Für eine effektive Selbstevaluation und ein Monitoring der Nachhaltigkeit und der Stakeholder im Amt für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement wurden vom Institut Arbeit und Technik (IAT) Evaluations- und Monitoringswerkzeuge erarbeitet und an die Anforderungen der Wirtschaftsförderung angepasst. Es wurde ein Werkzeugkasten mit über 20 Werkzeugen zum Nachhaltigkeits- und Stakeholdermonitoring, sowie zur Konkretisierung, Reflexion und Evaluation von Zielen, Projekten und einzelnen Maßnahmen erstellt. Die Methodenbeschreibungen und Arbeitsblätter bilden das angestrebte Instrumentarium ab.

Auf den folgenden Seiten werden der Werkzeugkasten und die pilothafte Erprobung in Form einer Evaluation der Reallabore detailliert dargestellt.

Werkzeuge zur Selbstevaluation

Evaluation der Reallabore

Zum Weiterlesen

Rabadjieva, M. & Siegel, J. (2020). Nachhaltigkeitsmonitoring Kurzbericht 2020 Bericht des Projekts »Bottrop2018+ - Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und resilienten Wirtschaftsstruktur - Verstetigung der partizipativen Governance«. FONA, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Online verfügbar: https://www.wirtschaftsstrukturen.de/bottrop-2018plus/.

Seipel, N., Gonka, T. & Merten, T. (2018): Entwicklung eines Monitoring- und Planungsinstrumentes für nachhaltige und resiliente städtische Wirtschaftsstrukturen. AP6 Bericht des Projekts »Bottrop 2018+ - Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und resilienten Wirtschaftsstruktur« FONA, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Online verfügbar: https://www.wirtschaftsstrukturen.de/bottrop-2018plus/.