Werkzeuge zur Selbstevaluation
Hintergrund und Zielsetzung: Evaluationsprozesse können oft energie- und zeitintensiv sein. Die erste Projektphase hat gezeigt, dass komplexe Instrumente und Indikatorensets zum Monitoring auf der Makro-Ebene auf Widerstand stoßen. Vielmehr bedarf es Instrumente, die die Mitarbeitenden der Wirtschaftsförderung befähigen, über die Projektlaufzeit hinaus die eigenen Aktivitäten und Projekte zu reflektieren, zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen. Ein solcher Prozess verlangt zugleich ein kontinuierliches Wissensmanagement und einen Wissensaustausch (siehe Kapitel 4). Vor diesem Hintergrund hat das Institut Arbeit und Technik in der zweiten Projektphase ein Werkzeugkasten konkret für die Bedürfnisse der Wirtschaftsförderung erarbeitet und mit den Mitarbeitenden im Amt pilotiert.
Durchführung: Als Ausgangspunkt dienten bekannte Werkzeuge aus der Organisations- und Innovationsentwicklung, die um weitere Werkzeuge der Gruppenmoderation angereichert wurden. Jedes Werkzeug wurde mit einem Arbeitsblatt und einer Methodenbeschreibung ausgestattet, die an die Bedarfe der Wirtschaftsförderung angepasst wurden. Der Werkzeugkasten umfasst 22 Werkzeuge in drei Themenfeldern/Bereichen:
Werkzeuge | Anwendungsziel | |
Themen & Schnittstellen identifizieren |
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Ideen & Projekte entwickeln |
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Evaluation & Monitoring |
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Werkzeuge | |
Themen & Schnittstellen identifizieren |
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Ideen & Projekte entwickeln |
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Evaluation & Monitoring |
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Anwendungsziel | |
Themen & Schnittstellen identifizieren |
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Ideen & Projekte entwickeln |
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Evaluation & Monitoring |
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Pilotierung: In der Projektlaufzeit wurde der Werkzeugkasten den Mitarbeitenden des Amtes für Wirtschaftsförderung und Standortmanagement vorgestellt und gemeinsam ausprobiert. Angewandt wurden die Gruppenwerkzeuge (siehe Kapitel 4) und die Werkzeuge zur Evaluation & zum Monitoring (siehe unten). Die Durchführung zeigt, dass Selbstevaluation zwar möglich ist, jedoch ein Wissensmanagement und die Kenntnis der Werkzeuge voraussetzt. Die Werkzeuge für Evaluation und Monitoring z.B. sollten bereits von Beginn an, in der Planungsphase der entsprechenden Maßnahmen und Projekte, eingesetzt werden. Da die meisten Maßnahmen und Projekte innerhalb der Reallabore eine Laufzeit von mindestens einem Jahr haben, ist es wichtig, kontinuierlich den Fortschritt zu dokumentieren, damit keine wichtigen Informationen verloren gehen. Diese Dokumentation war bei den Reallaboren zwar vorhanden, aber in Abhängigkeit von dem/der Durchführenden in sehr unterschiedlicher Form (ausführlicher Bericht, Mindmaps, Veranstaltungsprotokolle etc.). Eine Vereinheitlichung der Form der Dokumentation mittels Steckbrief war daher zu Beginn der Evaluation erforderlich. Zudem ist eine Evaluation im Team (mindestens 2 Personen) empfehlenswert, da die wichtigen Punkte im Gespräch schneller und klarer formuliert werden können. Die Methodenbeschreibung der Werkzeuge kann hilfreich sein, dennoch war für die Evaluation der Reallabore eine intensive Moderation seitens des IAT notwendig. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Instrumente vorher nicht bekannt waren und zum ersten Mal zum Einsatz kamen.
Zukunftsperspektive: Der Werkzeugkasten hat sich als handhabbar erwiesen und soll über die Projektlaufzeit hinaus im Amt zum Einsatz kommen.
Zum Weiterlesen:
Rabadjieva, M. & Terstriep, J. (2022): Werkzeugkasten für die partizipative Wirtschaftsförderung. Handreichung Instrumente. Ergebnis des Projekts »Bottrop2018+ - Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und resilienten Wirtschaftsstruktur - Verstetigung der partizipativen Governance«. FONA, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung.